10 gelungene Beispiele für Feedback im Online-Bereich

eLearning - veröffentlicht July 7, 2021

Dass Feedback wichtig ist fürs Lernen und Verbessern der eigenen Fähigkeiten, ist den meisten Schulungsverantwortlichen bewusst. Leider beziehen sich die meisten Regeln und Hilfestellung zum Thema Feedback auf den Offline-Bereich, allen voran das Beurteilungsgespräch. Wie kann Feedback auch im Online-Bereich konstruktiv gegeben werden? Auch bei klassisch „eindimensionalen“ Lernbereichen wie dem eLearning? Eine Hilfestellung.

 

Ein Zeitalter der Feedback-Junkies

Erinnern Sie sich noch daran, wie Sie als Studierender oder Schüler:in nach Klausuren fast geplatzt sind vor gespannter Erwartung auf die Ergebnisse? Haben Sie damals auch die Aufgaben direkt nach der Klausur mit den Mitstreiter:innen noch einmal durchgesprochen, um ganz schnell wenigstens eine vage Rückmeldung über die eigene Leistung zu bekommen? Was dieses Beispiel zeigt ist, dass unmittelbares Feedback unglaublich wichtig ist – gerade, wenn es um Wissensabfrage und Lernfortschritt geht.

Und nicht nur in der Schule und im Studium, auch in unserer Freizeit macht sich der Wunsch nach direktem Feedback immer breiter. Ein Beispiel: Tragen Sie an Ihrem Handgelenk einen Schrittzähler, z. B. Smart Watch oder Fitness Tracker? Auch hier geht es um direktes Feedback. Es dient der Motivation, denn Sie sehen Ihren Fortschritt direkt, bekommen vielleicht sogar Batches, wenn Sie ein bestimmtes Schrittziel erreicht haben und können sich darüber hinaus mit Ihren Freunden und Bekannten messen. Wir sind regelrechte Feedback-Junkies geworden.

 

Feedback im Unternehmenstraining

Langsam beginnt sich direktes Feedback auch im Bereich der Unternehmenstrainings durchzusetzen. In Präsenzschulungen werden oft Fragen eingebunden und darauf unmittelbar Feedback gegeben. Schwieriger ist es bei Lernangeboten im Online-Bereich, doch auch beim eLearning kann – zum Teil automatisches – Feedback für Teilnehmende hinterlegt werden. Wie das aussehen kann, haben wir Ihnen hier anhand von 10 Beispielen für gelungenes Feedback zusammengestellt.

 

Unsere 10 Feedback-Beispiele im Online-Bereich

 

Feedback 1: Zeitnahe Rückmeldung

Findet das Training in einem Lernmanagementsystem statt, ist meistens eine automatische Auswertung der Antworten möglich. Das heißt, dass direktes Feedback zur gestellten Frage gegeben werden kann, z. B. ob die gegebene Antwort richtig oder falsch ist. Je kürzer die Zeit zwischen Beantwortung und Rückmeldung ist, umso wirksamer ist das Feedback.

 

Feedback 2: Klar und genau formuliert

Automatisches Feedback gibt es zu verschiedenen Fragetypen.

 

Tipp: Gestalten Sie das automatische Feedback locker und abwechslungsreich, doch formulieren Sie es möglichst klar und genau – so kommt es nicht zu Missverständnissen und die Kursteilnehmer:innen können die Rückmeldung klar einordnen. „Richtig“ oder „falsch“ sind eindeutig formulierte Antworten, genau wie „Treffer“, „daneben“, „neuer Versuch“ oder „gut gemacht“.

 

Feedback 3: Nachvollziehbarkeit

In diesem Beispiel hat der Lerner nur einen Teilaspekt richtig erfasst. Hier gilt es, ihn auf seinen Fehler aufmerksam zu machen, ohne ihn zu demotivieren. Wird der richtig beantwortete Teilaspekt nicht anerkannt, ist das Feedback nicht mehr nachvollziehbar.

Tipp: Damit das Feedback für den Teilnehmenden nachvollziehbar ist, sollte es eine Begründung liefern. Also neben der Rückmeldung „richtig oder falsch“ noch ein „Wieso“ enthalten. War die Antwort perfekt oder hat vielleicht nur ein bestimmter Aspekt gefehlt? Zusatzinformationen helfen den Teilnehmer:innen, das Feedback genauer zu verstehen. Solche Infos können Sie beispielsweise auch im allgemeinen Feedback hinterlegen.

 

Feedback 4: Konkreter Bezug

In diesem Beispiel wurde eine Hotspot-Frage gewählt und bei der Beantwortung der falsche Bilbereich ausgewählt. Das Feedback bezieht sich konkret auf die bearbeitete Aufgabe und nicht auf alle Aufgaben dieses Themengebiets.

Tipp: Nutzen Sie die Möglichkeit zusätzlich zum Feedback (in diesem Fall „Leider nicht korrekt“) eine Bezeichnung für den gewählten Bereich einzustellen (hier der gewählte Bohrertyp). So wird den Lernern mit konkretem Bezug zur gewählten Antwort ein Feedback ausgespielt.

 

Feedback 5: Aus Fehlern lernen

Damit die Kursteilnehmer:innen auch aus dem Feedback einen direkten Nutzen ziehen können, sollten Sie dieses schon vorab als einen Mehrwert für die Lerner begreifen. Ein schlichtes „Falsch!“ bringt keinen Lernzuwachs. Wenn Sie hingegen Rückmeldung geben, wieso die Antwort falsch ist und ggf. auch die richtige Antwort zur Verfügung stellen, lernt der Teilnehmende auch nach falscher Beantwortung noch hinzu.

Tipp: Beginnen Sie mit einer klar formulierten Aussage, also ob der Lerner falsch oder richtig lag. Fügen Sie darauf folgend eine Erklärung hinzu und ggf. einen Hinweis, wie er zur richtigen Antwort kommt.

 

Feedback 6: Bedürfnisse des Lerners berücksichtigen

Wie gesagt: Aus Fehlern kann man lernen. Wenn die Rückmeldung besonders ausführlich ausfällt, können Teilnehmer:innen sie am besten nachvollziehen. Zusätzlich bietet das Feedback ein „Angebot“ zur Selbstüberprüfung: Habe ich das wirklich genau so verstanden oder sind noch kleinere Fragen offen? Hinweis: Diese Art von Feedback bietet sich vor allem bei unbewerteten Fragen an, die zum Selbsttest angeboten werden bevor die Prüfung ansteht.

 

Feedback 7: Möglichkeit zur Korrektur

Bei komplexen Fragestellungen kann es durchaus passieren, dass Ihre Kursteilnehmer:innen eine Kleinigkeit übersehen und daher die Frage nicht auf Anhieb richtig beantworten. Stellen Sie Ihnen neben dem direkten Feedback für den Zweitversuch einen Hinweis zur Verfügung, um sie bei der Beantwortung zu unterstützen. Diese konstruktive Hilfestellung kann die Lerner zurück in die richtige Richtung lenken.

 

Feedback 8: Ausführliche und individuelle Rückmeldung

Ein Beispiel für umfangreiche Beantwortung einer Aufgabe im eLearning Kurs ist sicherlich die Freitextaufgabe. Für diese vielfältige Aufgabenstellung, deren Bewertung nicht automatisch erfolgen kann, sollten Sie sich auch für das Feedback etwas mehr Zeit nehmen. Feedback nach Freitextaufgaben sollte dem Umfang der Aufgabe entsprechend ausführlicher ausfallen und individuellen Bezug zur eingereichten Antwort nehmen.

Tipp: Nutzen Sie neben der prozentualen Bewertung hier zusätzlich die Nachrichten-Funktion, um den Lerner persönlich anzusprechen.

 

Feedback 9: Erfolgreicher Abschluss

Neben direkten Feedbackmöglichkeiten je Aufgabe gibt es zusätzlich die Möglichkeit, ein kurzes Feedback nach Abschluss des Kurses zu geben. Nutzen Sie hierfür entweder die voreingestellten Kursabschlussseiten in Ihrem LMS oder individualisieren Sie die Nachricht am Ende des Kurses für Ihre Teilnehmer:innen.

 

Feedback 10: Kursabschluss mit Zertifikat

Ist es nicht die beste Belohnung nach Bestehen eines Kurses etwas in der Hand halten? Stellen Sie Ihren Lernern Zertifikate nach erfolgreichem Kursabschluss zur Verfügung. Mithilfe von Systemtags im Lernmanagementsystem lassen sich Zertifikate erstellen, die für jeden Teilnehmenden individuell sind und dennoch automatisch ausgegeben werden.

 

Fazit
Feedback-Junkies mit unmittelbaren Rückmeldungen füttern? Unbedingt! Nutzen Sie die verschiedenen Möglichkeiten, um Kursteilnehmer:innen auch im Online-Bereich direktes Feedback zu geben. Das fördert zum einen die Motivation der Lerner, bietet ihnen aber zum anderen auch durch Zusatzinformationen einen echten Mehrwert im Lernprozess. Sie bieten ihnen ein zusätzliches Lernangebot. Und: aus jedem Fehler kann gelernt werden, um es beim nächsten Mal besser zu machen.

 

 

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Annika Willers

7 Jul 2021