Wie Sie eLearning Kurse noch interaktiver gestalten können – HTML5 oder SCORM Integration

eLearning - veröffentlicht April 1, 2021

eLearning lebt von Interaktivität. Ohne sie könnte man auch gleich ein PDF an alle „Teilnehmer“ verschicken. Es zeigt sich: Werden Nutzer zu eigenen Interaktionen mit dem Training angeregt, steigert das die Motivation beim Lernen. Außerdem werden Inhalte besser und nachhaltiger verinnerlicht

 

Die Möglichkeiten, eLearning interaktiv zu gestalten sind zahlreich: Es können Diskussionen zwischen den Lernenden und den Trainern geführt oder kleine Tests integriert werden, bei denen die Teilnehmer Fragen beantworten müssen. Eine sehr schöne Möglichkeit ist auch, fertige Lerninhalte über HTML5 oder SCORM als Paket in eLearning-Kurse zu integrieren. Wie das funktioniert, erklären wir Ihnen hier. Dabei wollen wir auch die Unterschiede zwischen HTML5 und SCORM etwas näher beleuchten.

 

Html5 und SCORM Integration

 

Auch ohne SCORM und HTML5 geht es interaktiv

Zugegeben: SCORM und HTML5 klingt nach etwas für fortgeschrittene eLearning Anwender. Keine Angst, es gibt auch einfache Wege, Interaktivität in Kursen auszubauen. Zunächst erschafft die Lernsoftware eine interaktive Lernstruktur, in der vor und zurück geklickt werden kann. Die Inhalte sind so in kleine „Häppchen“ unterteilt; der Nutzer klickt erst weiter, wenn er den vorliegenden Schritt verinnerlicht hat. Am sinnvollsten wird jeder Schritt mit einer Testfrage abgeschlossen. So bleibt der Nutzer involviert und es wird für Teilnehmer wie Trainer sichtbar, ob die Inhalte tatsächlich verstanden wurden. Diese Fragen können ganz unterschiedlich aufgebaut sein, von Multiple-Choice über Essay-Aufgabe bis hin zur Hotspot-Frage. Jeder Lernschritt sollte jedoch auch die Möglichkeit bieten, eigene Fragen zu stellen, welche der Trainer an derselben Stelle beantwortet.

Neben diesen im eLearning System integrierten Wegen zur Interaktivität, gibt es externe Methoden, die sich mithilfe von Autorentools bewerkstelligen lassen. Zu den Möglichkeiten dabei zählen: Elemente anklicken, an den „richtigen Platz“ verschieben, dynamische Texte, Elemente ausklappen und viele mehr. Mithilfe von Autorentools wie Articulate Storyline lassen sich diese eigenständig erstellen, als ZIP-Datei exportieren und anschließend in das Learning-Management-System integrieren. Keine Sorge, die unterschiedlichen Formate beeinflussen nicht das Lernerlebnis oder den Look des Kurses. Lediglich die Art und Weise wie der Kurs sich mit dem LMS austauscht, wird von den unterschiedlichen Protokollen vorgegeben. Es wird also definiert, wie das LMS Inhalte liest und präsentiert und gegebenenfalls Ergebnisse zurückspielt.

Mit den folgenden beiden Abschnitten wollen wir Ihnen nun zeigen, dass auch SCORM und HTML5 nicht allzu schwierig sind. Allerdings sollte man sich einiger Grundlagen bewusst sein.

 

Altbewährt: Das SCORM-Paket

Das „Sharable Content Object Reference Model“ – kurz SCORM – gilt seit der Einführung im Jahr 2000 als Standard für eLearning. Es dient als eine Art Container für Inhalte wie HTML5, Flash oder Videos. Neben interaktiven Elementen bieten SCORM-Inhalte eine Kontrolle darüber, wie viel Zeit ein Kursteilnehmer für einzelne Lernschritte im Kurs benötigt hat, bzw. wie viel Zeit tatsächlich aufgewendet wurde, um den Kurs abzuschließen. Diese Ergebnisse aus SCORM-Modulen können an das LMS zurückgespielt werden.

Auf diese Weise können Tests aus unterschiedlichsten Fragetypen bestehen oder auch Drag-and-Drop-Aufgaben beinhalten. Nach Bestehen des SCORM-Moduls erfährt das LMS die Punktzahl und kann diese mit weiteren Kursinhalten oder Modulen kombinieren. Meist wird hierbei allerdings nicht auf die Ergebnisse der einzelnen Fragen eingegangen, sondern nur das Gesamtergebnis an das LMS weitergegeben.

Nachteil der SCORM-Lösung ist, dass Sie als anwendendes Unternehmen hierfür eine Lizenz benötigen. Die Lizenz für die SCORM Cloud staffelt sich nach Registrierungen pro Nutzer und SCORM-Paket monatlich.

 

Modern flexibel: Import von HTML5-Paketen

Aus Autorentools wie Articulate Storyline können interaktive Kurse auch als HTML5-Paket gespeichert werden. Durch den Export als ZIP-Datei lassen sich die HTML5-Inhalte anschließend im LMS hochladen, sodass die Kurse dort zur Verfügung stehen. Dazu werden keine externen Plugins benötigt, das LMS hat bereits alles was es braucht.

Anders als bei SCORM-Modulen werden bei der Integration von HTML5-Paketen keine Ergebnisse an das LMS zurückgespielt. Der Wissenstand kann aber problemlos über die Kombination mit weiteren Inhalten, wie Tests generiert aus einem Fragepool, abgefragt und bewertet werden. So eignen sich die abwechslungsreichen Kurse auch zur Qualifizierung von Mitarbeitern.

HTML5 lässt verschiedenste Möglichkeiten der Kurserstellung zu und führt oft zu wirklich interessanten Lernelementen, die dem Lernenden einen großen Mehrwert in Sachen Spaß und Interaktivität bringen. Allerdings benötigt man auch hier eine externe Lizenz für das Autorentool. Im Vergleich zur SCORM-Cloud basiert diese jedoch nicht auf der Anzahl der Endnutzer und ist in den meisten Fällen deutlich günstiger. Der Autor des Kurses erstellt die interaktiven HTML5 Pakete im Idealfall mit einer einzelnen Nutzerlizenz, diese kostet bei Articulate 999 US-Dollar im Jahr.

 

Fazit
Mit der integrierten Interaktivität eines Learning Management Systems sind Sie bereits gut aufgestellt. Sie können direkt loslegen und die Lernerfolge messen. An der einen oder anderen Stelle kann zusätzliche Interaktivität aber nicht schaden. Je nach Bedarf und Möglichkeit greifen Sie hier auf einfache Autorentools oder fortgeschrittene Software zurück und integrieren die Inhalte über HTML5 oder gegebenenfalls sogar SCORM. Wichtig ist nur, dass Sie Ihren Kurs nicht zu einer Spielerei aus verschiedensten Videos und Animationen verkommen lassen, sondern die interaktiven Elemente dort einsetzen, wo sie Motivation und Verständnis fördern. Dann steht der erfolgreichen Qualifizierung im Unternehmen nichts mehr im Weg!

 
 

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Annika Willers

1 Apr 2021